An der höchsten Station unserer Reise, auf 4.400 Metern über dem Meeresspiegel, trafen wir Señor Edwin. Er arbeitet am CEDAT (Zentrum für die Entwicklung der Alpakazucht in Toccra), das seit 1996 an der genetischen Verbesserung von Alpakas und Lamas arbeitet.
„Unser Hauptziel ist die genetische Verbesserung von Lamas und Alpakas“, erklärte Edwin. „Wir wollen ein Referenzpunkt für Tierzucht werden und unser Wissen mit allen Nachbarn des Reservats teilen.“
Einer ihrer größten Erfolge ist die Senkung der Sterblichkeitsrate bei Alpakababys. „Letztes Jahr haben wir eine Sterblichkeitsrate von 3 % erreicht“, erzählte Edwin stolz. „Unser Ziel waren 5 %, also haben wir die Erwartungen übertroffen. Das ist deutlich weniger als bei unabhängigen Züchtern.“ Heute betreut das Zentrum etwa 400 Alpakas und 200 Lamas.
Ethik in der Zucht:
Auf die ethischen Aspekte der Alpaka-Wollgewinnung angesprochen, stellte Edwin klar: „Es ist unethisch, ein Tier zu töten, besonders ein Jungtier. Wirtschaftlich macht es auch keinen Sinn – die Wolle ist viel profitabler als das Fell. Also macht das niemand.“
Warum Zucht wichtig ist:
Edwin äußerte Bedenken über die Zukunft der Zucht. „Viele Menschen sehen diese Arbeit als nicht nachhaltig an und verlassen sie, wodurch nur ältere Züchter übrigbleiben. Sie wollen arbeiten, haben aber nicht mehr die Kraft dafür. Irgendwann werden wir keine Züchter mehr haben.“
Trotz dieser Herausforderungen ist Edwin seiner Arbeit tief verbunden. „Man braucht Leidenschaft und Liebe dafür. Die Tiere sind für uns wie Familie. Alles, was wir tun, dreht sich um sie. CEDAT wurde als privates Kollektiv gegründet, um Technologien zur Verbesserung der Alpakazucht zu entwickeln.“